Nur wenige Meter vor der Ostküste des Peloponnes steht ein abgeflachter, 200 m hoher Felsblock im Meer. Etwas vom Land abgewandt an seiner Südostseite befindet sich heute noch eine Siedlung. Die erste Besiedlung fand hier vor ca. 1500 Jahren anlässlich kriegerischer werdender Zeiten statt: Der Platz bot einen natürlichen "Wassergraben" und Klippen als "Schutzmauer". Einen weiteren Siedlungsanreiz gab später seine günstige Lage auf den Handelswegen zwischen kulturellen Zentren (Venedig, Athen, Kreta, Istanbul, ...). So kam es bis zum Mittelalter zu einem Anstieg der Bewohnerzahl auf über 40.000! Mit Verlagerung der kulturellen Zentren nahm die Bedeutung des Felsens als Flucht- und Knotenpunkt und damit auch die Einwohnerzahlen wieder ab. Erosion und Erdbeben ließen Gebäude zerfallen - "überzählige" wurden nicht mehr repariert. Bis ca. 1980 wohnten am und auf dem Felsen nur noch knapp 400 Menschen, meist von Tätigkeiten in Landwirtschaft, Fischerei und Kleinhandel. Außerhalb der kargen Felsgebiete werden überwiegend Oliven angebaut. Die Erntezeit ist hier November bis Januar. Geerntet wird per Hand — mittels einer kleinen Harke werden die Früchte von den Zweigen gekämmt. Damit keine verloren gehen, wird unter dem Baum eine Plane ausgebreitet. (Dezember) Seit dem führten zunehmend bessere Reisemöglichkeiten dazu, dass Monemvasia wieder mehr Aufmerksamkeit und "Zuwendungen" erhält: auf der Suche nach besonderen Reisezielen haben Touristen den Ort entdeckt und bringen Geld – vor allem der Gastronomie und dem Baugewerbe. Heute leben auf dem Felsen und in dem, an der Küste liegenden Ort Gefira (Yefira), wieder etwa 1400 Menschen. Während der gut zweitausendjährigen fortwährenden Landschaftsnutzung haben sich Natur und Menschen arrangiert: die Arten und Lebensgemeinschaften mit den landwirtschaftlichen Nutzungstechniken. Allgegenwärtig sind alte Siedlungsstellen - manchmal nur mehr Spuren in Form von Steinhaufen - die noch von dem instensiven mittelalterlichen Leben zeugen. Zahlreich sind auch besondere Tier- und Pflanzenarten, die oft erst durch die beständige Nutzung einen Platz gefunden haben. Kahl und unbedeckt wie der Felsen präsentieren sich hier weite Teile der Landschaft. Sie eignet sich wenig für den schnellen Konsum. Der Felsen ansich ist schon spektakulär und in vielerlei Hinsicht ergiebig. Der Reichtum und die Eigenart Süd-Lakoniens verwehrt sich aber oft, erschließt sich durch sommerliche Hitze und plötzlich endende Wege nicht so einfach. Es fehlen oft Einstiege, um diese Landschaft schätzen zu lernen. Eine Reihe von Anregungen und Tipps, den Südost-Peloponnes zu entdecken, finden Sie auf dieser Website. Zum Mitnehmen auf die Reise nach Monemvasia eignet sich auch der 2007 erschienene Natur- und Wanderführer "Unter Steinschmätzern und Erdbeerbäumen", der mit Farbfotos, GPS-erstellter Wanderkarten und Beschreibungen von Flora und Fauna viele Einstiegspunkte zum Kennenlernen dieser Region bietet. letzte Änderung: Juni 2011. |
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